29.06.2024
Blogeinträge
Und dann wurde es Abend,
und dann wurde es Nacht.
Wir fuhren westwärts
durch menschenleeres Land.
Allmählich verschluckte uns
die Dunkelheit hinter den Scheiben,
und um uns blies nur Wind.
Autoreifen schlürften
über den immer noch heißen Asphalt.
Wir waren Menschen
ohne Stimmung, eingegliedert in fremde
Finsternis. Vor uns die Straße ohne Aussicht
auf Licht. Im tiefen Schwarz
deines Atems entdeckte ich bald
die Offenheit späterer Stunden.
Der Wald und das Reh, wo kamen sie her?
Ich wiederholte, was geschehen war, vielleicht
schütteltest du darüber noch den Kopf. Später
regnete es aus verschmutzten Wolken.
Und unsere Mienen erschienen
im stotternden Licht.
Aus: Nicola Quaß - „Nur das Verlorene bleibt“
hochroth Heidelberg 2020
ISBN: 978-3-903182-57-8
Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.
Verweigern
OK